Kirche Feudingerhütte

Station 8

Die Katholisch–Apostolische Kirche in Feudingen

Der Ursprung der Katholisch-Apostolischen Kirche liegt in England. Dort lösten sich 1534 unter König Heinrich VIII. Staat und Kirche endgültig von Rom. Die englische Kirche wurde eine eigenständige christliche Organisation und gab sich den Namen ,,Anglikanische Kirche“. Aus dieser Anglikanischen Staatskirche heraus entwickelte sich im ersten Drittel des 19.Jahrhunderts die Katholisch-Apostolische Kirche.

In Deutschland erhielt die Katholisch-Apostolische Kirche durch den Anschluss des Marburger Theologieprofessors Thiersch und des Privatdozenten Roßteuschen starken Auftrieb, und an vielen Orten entstanden ihre Gemeinden. So geschah es auch in Feudingen.

Die Anfänge der Katholisch-Apostolischen Gemeinde in Feudingen liegen zwischen den Jahren 1850 und 1860. Eine genaue Zeitangabe der ersten Gottesdienste datiert vom 17.März 1874. Am 7.Juli 1894 zählten 54 erwachsene Personen zur Gemeinde. Bis zu dieser Zeit diente das Haus eines gewissen Jost Weber als Kirchenlokal. Die Zahl der Gemeindemitglieder wuchs ständig, so dass der Raum des bisherigen Gebäudes nicht mehr ausreichte. Man suchte an einem geeigneten größeren Objekt, das zu finden anscheinend nicht gelang; denn noch im gleichen Jahr beschloss man, eine eigene Kirche zu bauen. Über die finanziellen Schwierigkeiten dieses Vorhabens war man sich im Klaren. 1895 wurde deshalb im Ortsteil Feudingerhütte, am Fuße des Petersberges die Kirche errichtet.

Am 27.Dezember 1894 erhielt der Maurermeister Koch zu Bad Laasphe den Auftrag zum Bau der Kirche, der aus freiwilligen Spenden finanziert wurde. Der fertige Bau sollte 3800 Mark kosten. Der Grundstein wurde am 18.April 1895 gelegt. Noch im gleichen Jahr, am 16.September 1895, fand der erste Gottesdienst in der neuerbauten Kirche statt.

Kein Turm und keine Glocke krönen das Haus. Nur ein schlichtes Kreuz an der Giebelwand des Gebäudes lässt den Fremden die Anbetungsstätte erkennen.

In den Jahren 1956/57 wurde das Kirchenschiff um 1,20 m verlängert, um Raum für Heizung und Orgel zu gewinnen, und das Gebäude neu isoliert.

Die Katholisch-Apostolische Kirche beansprucht für ihren Gottesdienst keine Sonderstellung und schirmt sich deshalb auch nicht gegen bestehende Kirchen ab. Die Gemeindemitglieder entrichten ihre Kirchensteuern an die evangelische Kirche.

Im Glauben stehen sie auf dem Boden der biblischen Wahrheit. Der Gottesdienst findet an jedem Sonntag statt. Er besteht aus Bibellesungen, dem Verlesen von Predigten, dem Singen von Liedern mit Orgelbegleitung und aus Fürbittengebeten. Prediger gibt es nicht mehr.

Sie bekennen mit der ganzen Christenheit, was schon einen Psalmdichter zu Lob veranlasste: „Die Himmel rühmen des ewigen Ehre, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk.“

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