Behelfsheimsiedlung

Station 2

Behelfsheimsiedlung „Am Langen Land“

Im Zweiten Weltkrieg erfolgten ab 1943 schwere Bombenangriffe auf deutsche Städte, insbesondere im Ruhrgebiet. Für die dort lebenden Menschen wurden überall in ländlichen Gebieten sogenannte Behelfsheime errichtet. In Feudingen entstanden für die aus den Städten Evakuierten und die späteren Heimatvertriebenen ca. 45 dieser Behelfsheime. „Am Hornberg“, „Am Langen Land“ und „Auf der Stehde“ gab es kleine Behelfsheimsiedlungen mit jeweils ca. sieben Wohneinheiten.

Nachdem die Ausgebombten ab 1945 mehrheitlich wieder in ihre Städte zurückgekehrt waren, bezogen Flüchtlingsfamilien aus Schlesien die frei gewordenen Unterkünfte „Am Langen Land“ und „Auf der Stehde“. Auf dem Gelände des heutigen Pfarrhauses „Am Langen Land 1“ standen sechs Behelfsheime. Dort lebten von 1948 bis etwa 1956 u. a. die Familien Schinke, Glatz, Gebhard, Feuerbaum, Volkmar, Schulz, Pfeiffer und Urban.

Außer der verzogenen Familie Urban fanden alle Flüchtlinge in Feudingen eine neue Heimat. Sie bauten oder kauften Häuser, die Kinder heirateten und gründeten eigene Familien.

Zum Schutz vor Luftangriffen begann man ab 1944 in Feudingen mit dem Bau von insgesamt neun Luftschutz-Stollen.

Zwischen „Backhaus“ Wohnhaus im „Bornweg 18“ und der Straße „Hohler Weg“ unterhalb des Grundstücks „Am Langen Land 1“ erfolgte die Grabung eines Stollens aus beiden Richtungen. Von „Hohler Weg“ aus entstand eine Tiefe von fünf bis sieben Metern, während der Stollen hinter „Backhaus“ bis auf 20-25 Meter ausgebaut wurde. Geplant war, dass sich beide Stollengänge treffen; dazu kam es jedoch nicht mehr.

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