Station 12
Volkshalle / Alter Sportplatz
Die Volkshalle Feudingen wurde unter der Regie der damaligen Gemeinde Feudingen geplant und erbaut. Der Hallenbau war nur durch einen sehr hohen Anteil an freiwilligen Arbeitseinsätzen der Feudinger Vereine, der wohlwollenden Unterstützung durch ansässige Geschäftsleute und Unternehmen und letztendlich durch eine große Kreativität bei der Beschaffung aller benötigten Mittel und Materialien möglich.
Schon in 1947 wurde vom damaligen Bürgermeister Hoffmann der Bau einer „Volkshalle“ als Räumlichkeit, in der sich die örtlichen Vereine kulturell und sportlich betätigen sollten, angeregt.
Ein solches Projekt konnte jedoch aus Geldmangel in diesen frühen Nachkriegsjahren nicht umgesetzt werden. Erst die Währungsreform in 1948 schaffte die Voraussetzungen, sich mit wachsendem „Wohlstand“ wieder mit solchen Gedanken zu befassen. So wurde im Jahr 1950 vom örtlichen Gesangverein die Errichtung einer Festhalle durch die Gemeinde Feudingen angeregt. Dieses Anliegen wurde von großen Teilen der Feudinger Bevölkerung unterstützt.
Der Männergesangverein „Concordia“ 1884 Feudingen plante im Mai 1951 einen Sängerwettstreit auszurichten und der Austragungsort sollte eine noch zu erbauende Festhalle sein. Die Sänger verpflichteten sich, die Ausschachtungsarbeiten in Eigenleistung zu übernehmen und zusätzlich den Betrag von 2000 DM, der Alternativ als Leihgebühr für ein Festzelt hätte investiert werden müssen, zur Verfügung zu stellen.
Obwohl allen Beteiligten klar war, dass das Angebot des Männergesangvereins nur einen Bruchteil der Kosten decken würde, beschloss der Gemeinderat daraufhin einstimmig, dass eine 50 x20 Meter große Halle gebaut werden sollte. Der Männergesangverein kann somit rückblickend als Initiator und Motor des Bauvorhabens bezeichnet werden.
Der Hallenbau sollte auf einem Grundstück neben dem damaligen Sportplatz und in der Nähe der „Badeanstalt“ (heutiges Freibad) erfolgen.
Trotz aller Schwierigkeiten gelang, was nicht für möglich gehalten worden war. Der Hallenbau konnte soweit fertig gestellt werden, dass im Mai 1951 der Festkommers und der anschließende Sängerwettstreit, unter der Schirmherrschaft des Fürsten Christian zu Sayn-Wittgenstein, stattfinden konnte.
Der endgültige Ausbau der Volkshalle erfolgte in den darauffolgenden Jahren. Um weitere Gelder zu erhalten, wurde im vorderen Teil der Halle das Dachgeschoss ausgebaut und Wohnungen für Kriegsversehrte geschaffen. Förderanträge durften zum Teil nur unter dem Namen „Turn- und Sporthalle Feudingen“ gestellt werden, was auch in gewisser Weise, zum Teil, der Nutzung der Halle entsprach.
In der Volkshalle Feudingen fanden alle möglichen Aktivitäten des dörflichen Lebens statt. Der Schulsport wurde bis zur ersten Nutzung des neuen Schulzentrums Feudingen im Jahre 1972 in der Volkshalle und auf dem anliegenden Sportplatz ausgeübt. Neben der Nutzung als Übungsraum durch den Turnverein, den Schützenverein (Schießsport) und den Sportverein, wurde Tischtennis gespielt und es fanden Kinoveranstaltungen statt. Die Volkshalle war zu dieser Zeit allabendlich und sonntags belegt. Die Festveranstaltungen der Vereine fanden ebenfalls zum großen Teil in der Volkshalle statt. Da die Substanz der noch jungen Volkshalle erheblich unter der intensiven Nutzung litt, entschied man sich dazu, den Mieter der im Gebäude enthaltenen Wohnung zum Hallenwart zu ernennen. Doch auch diese Maßnahme war nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Die Volkshalle Feudingen musste in den folgenden Jahren mehrfach saniert und modernisiert werden, der ursprüngliche Baustil blieb jedoch weitestgehend erhalten.
Die Volkshalle wird heutzutage nicht mehr als Sporthalle genutzt, auch haben die verschiedenen Vereine sich allesamt eigene Räumlichkeiten geschaffen. Somit beschränkt sich die heutige Nutzung auf die Ausrichtung größerer privater oder öffentlicher Veranstaltungen, zu denen die Volkshalle angemietet werden kann. In der Volkshalle gibt es mittlerweile einen funktionell ausgestatteten Küchenbereich, eine ausreichend große Getränketheke, ordentliche Toilettenanlagen und Sitzplätze für 480 Personen.
Die Volkshalle Feudingen ging mit der Kommunalreform im Jahre 1975 in den Besitz der heutigen Stadt Bad Laasphe über und ist die einzige derartige Festhalle der aus 24 ehemaligen Gemeinden bestehenden Stadt Bad Laasphe.
Abschließend bleibt zu erwähnen, dass diese, zur damaligen Zeit großartige Leistung, nur durch den Mut der damals verantwortlichen Kommunalpolitiker und den Gemeinsinn der Feudinger Bevölkerung möglich war.
Quelle: Jubiläumsfestbuch 50 Jahre Volkshalle Feudingen Bilder: H. Sonneborn